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Maria Vedder

 

„Beieinander“, Video 4'54"


Das Stoffobjekt in diesem Video reizt zum Blick in die Tiefe, es provoziert den Wunsch, die weisse Oberfläche des Bildes zu durchstoßen, um ins dahinter liegende Dunkel vorzudringen. Es ist dieses Begehren, „drin“, d.h. im Bild zu sein, mit dem „beieinander“ die Urszene visueller Schaulust zitiert und deren sexuelle Komponente explizit macht. Dass beim genaueren Hinschauen hinter dem Vorhang ein Mann am Fenster sichtbar wird, der sich die Fingernägel abknipst, steht dazu nicht im Widerspruch. Im Gegenteil, auf wunderbare Weise veranschaulicht Maria Vedders „gefundene“ Alltagsszene die Nähe des Theatralischen zum Alltäglichen, des Erhabenen zum Trivialen, der Schönheit zum Ekel und der Unschuld zum Obszönen.
Anja Osswald

CV
-seit den 70er Jahren als Medienkünstlerin tätig
-seit 1991 Professur für Medienkunst an der Universität der Künste Berlin
-längere Studienaufenthalte und Vortragsreisen in Asien
- u.a. in folgenden aktuellen Veröffentlichungen sind Arbeiten zu sehen:
„Medien Kunst Interaktion“, Buch mit CD-Rom, Hrsg. Dieter Daniels und
Rudolf Frieling, ZKM/Zentrum für Kunst und Medientechnologie,
Karlsruhe 2000
„Medien Kunst Netz“, Internet, www.medienkunstnetz.de, Hrsg. Dieter
Daniels und Rudolf Frieling, ZKM/Zentrum für Kunst und
Medientechnologie, Karlsruhe 2004
„Die Erfindung des Traumas – Verflochtene Geschichten“, David Becker,
mit Fotografien von Maria Vedder, Edition Freitag, Berlin 2006
„40JAHREVIDEOKUNST.DE“, Katalog mit DVD, Hrsg. Rudolf Frieling und
Wulf Herzogenrath, Hatje Cantz Verlag, Ostfildern 2006
„40JAHREVIDEOKUNST.DE Digitales Erbe: Studienedition zur
Videokunst in Deutschland von 1963 bis heute“, 12 DVDs, Hrsg.
Rudolf Frieling und Wulf Herzogenrath, Hatje Cantz Verlag,
Ostfildern 2006